Prof. Dr. Veronika Somoza erhält Forschungspreis der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung e. V. (GVF)

Freising, 31.10.2021 - Frau Prof. Dr. Veronika Somoza, Direktorin des Leibniz-Instituts für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München (LSB), hat heute zusammen mit Frau Prof. Dr. med. Mette M. Berger vom Schweizer Lausanne University Hospital den Forschungspreis 2021 der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung e. V. (GVF) erhalten. Mit diesem nur alle zwei Jahre vergebenen Preis zeichnet die GVF exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Östereich und der Schweiz für grundlegende Beiträge im Bereich der Vitamine und Nährstoffe aus. Der Preis ist mit insgesamt 3.000 EUR dotiert.

Prof. Dr. Veronika Somoza beschäftigt sich mit der Isolation und Charakterisierung sowie der Bioaktivität und Bioverfügbarkeit von Lebensmittelinhaltsstoffen. Seit November 2019 leitet sie als Direktorin das Freisinger Leibniz-Institut, das die komplexen Netzwerke chemosensorisch relevanter Lebensmittelinhaltsstoffe und deren physiologische Wirkungen erforscht. Die Position der Direktorin ist mit einer Professur und einem Lehrstuhl für Nutritional Systems Biology am Department Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften des Wissenschaftszentrums Weihenstephan der Technischen Universität München verbunden.

Gleichzeitig ist Veronika Somoza Professorin an der Fakultät für Chemie der Universität Wien und stellvertretende Vorständin des dortigen Instituts für Physiologische Chemie, welches sie vor ihrem Amtsantritt am LSB leitete. An der Universität Wien stand die ehemalige Vizedekanin der Fakultät für Chemie auch dem Christian-Doppler-Labor für Bioaktive Aromastoffe vor.

Über 230 Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften und Büchern

Veronika Somoza hat über 230 wissenschaftliche Artikel zu einem breiten Themenspektrum publiziert. Unter anderem hat ihre Forschung bereits wichtige Erkenntnisse zur Stabilität von Vitamin E in Pflanzenölen, zu der essentiellen, mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäure α-Linolensäure und den daraus synthetisierten Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) sowie zu sekundären Pflanzenstoffen wie Resveratrol geliefert.

Resveratrol ist ein Bitterstoff, der zum Beispiel reichlich in roten Trauben enthalten ist. Er vermindert die Freisetzung von Signalstoffen, die an Entzündungsprozessen beteiligt sind. Hierfür sprechen verschiedene zellbasierte sowie klinische Studien an Patienten mit Stoffwechselerkrankungen. Wie eine aktuelle Studie unter Leitung von Veronika Somoza annehmen lässt, ist einer der 25 menschlichen Bitter(geschmacks)rezeptoren an dieser immunmodulatorischen Wirkung beteiligt.

Der Preis würdigt über 30 Jahre Forschungsarbeit  

„Über die Auszeichnung der GVF freue ich mich sehr“, sagt Veronika Somoza. „Der Preis würdigt nicht nur über 30 Jahre Forschungsarbeit auf dem Gebiet der molekularen Ernährungs- Lebensmittel- und Gesundheitsforschung. Er ist zugleich auch ein großer Ansporn für mich, diesen Forschungsbereich gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen mit dem Fokus auf chemosensorisch relevante Lebensmittelinhaltsstoffe weiterzuentwickeln.“

Viele wichtige Fragen seien in diesem Feld noch ungelöst, so die Wissenschaftlerin weiter. Insbesondere die chemorezeptor-vermittelten physiologischen Wirkungen von geschmacks- und geruchsgebenden Lebensmittelinhaltsstoffen, die weit über senorische Effekte hinausgingen, seien ein spannendes und vielversprechendes Forschungsfeld.

Weitere Informationen:

Zur Person von Frau Prof. Somoza:

Bitterrezeptor an entzündungshemmender Wirkung von Resveratrol beteiligt?
https://www.leibniz-lsb.de/presse-oeffentlichkeit/pressemitteilungen/pm-20210302-pressemitteilung-resveratrol/

Informationen zum LSB:

Das Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München (LSB) ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung und ein Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Sein Ziel ist es, neue Ansätze für die nachhaltige Produktion ausreichender Mengen an Lebensmitteln zu entwickeln, deren Inhaltsstoff- und Funktionsprofile an den gesundheitlichen und nutritiven Bedürfnissen, aber auch den Präferenzen der Verbraucherinnen und Verbraucher ausgerichtet sind. Hierzu erforscht es die komplexen Netzwerke sensorisch relevanter Lebensmittelinhaltsstoffe entlang der gesamten Wertschöpfungskette mit dem Fokus, deren physiologische Wirkungen systemisch verständlich und langfristig vorhersagbar zu machen.

Informationen zur GVF:

Die Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung e. V. (GVF) wurde im Jahr 1989 als wissenschaftliche Institution zur Förderung der Vitaminforschung sowie deren Umsetzung in die praktische Anwendung gegründet. Der thematische Schwerpunkt wurde in den darauffolgenden Jahren auf Nährstoffe erweitert.  Als wissenschaftliches Forum bietet die GVF Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Medizin und Wirtschaft eine Möglichkeit zu Information und Austausch über den aktuellen Stand der Forschung.   Die GVF stärkt die Kommunikation zur Rolle der Vitamine und Nährstoffe für die Gesundheit, fördert den wissenschaftlichen Austausch durch Kooperation mit nationalen wie internationalen wissenschaftlichen Gesellschaften und Gremien und stimuliert die Erarbeitung sowie Durchführung interessanter Forschungsprojekte im Bereich der Vitamine und Nährstoffe. Für weitere Informationen zur GVF wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle der GVF. Tel.: +49 (0)661 9640 3834, E-Mail: info@vitaminforschung.org  

Presseverantwortlich am LSB:

Dr. Gisela Olias
Wissenstransfer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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