Neue Direktorin am Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München

Veronika Somoza folgt auf Thomas Hofmann

Freising, 24.10.2019

Am 01. November 2019 übernimmt Prof. Dr. Veronika Somoza ihr neues Amt als Direktorin des Leibniz-Instituts für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München (Leibniz-LSB@TUM). Sie folgt auf Prof. Dr. Thomas Hofmann, der das Freisinger Leibniz-Institut verlässt, um sich ganz seinen Aufgaben als neuer Präsident der Technischen Universität München (TUM) widmen zu können. Die Position der Direktorin ist mit einer Professur für Nutritional Systems Biology am Department Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften des Wissenschaftszentrums Weihenstephan der TUM verbunden.

Der wissenschaftliche Beirat des Leibniz-LSB@TUM heißt Frau Prof. Veronika Somoza herzlich willkommen und freut sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit.


Lebensmittelinhaltsstoffe und deren Wirkung auf den Menschen
Vor ihrem Amtsantritt war die gebürtige Braunschweigerin an der Universität Wien tätig, an der sie in den letzten Jahren als Vizedekanin der Fakultät für Chemie tätig war und das Institut für Physiologische Chemie geleitet hat. Im Fokus ihrer Forschung standen und stehen die Isolation, die Charakterisierung, die Bioaktivität und Bioverfügbarkeit von Lebensmittelinhaltsstoffen sowie deren Wirkungen auf das Biosystem Mensch.


Zukunftsgebiet Lebensmittel-Systembiologie
„Mit Frau Prof. Somoza gewinnen wir eine international anerkannte und mehrfach ausgezeichnete, exzellente Wissenschaftlerin, die kompetenzübergreifend die Bereiche Ernährungs-, Lebensmittel- und Gesundheitsforschung miteinander verbindet. Ihr bisheriger Werdegang beweist, dass sie hervorragend geeignet ist, die noch junge strategische Ausrichtung des Instituts weiter zu verstätigen und erfolgreich fortzuentwickeln“, sagt Thomas Hofmann. Der neue Präsident der TUM ist überzeugt, dass das Zukunftsgebiet der Lebensmittel-Systembiologie mit Veronika Somoza auf dem Life-Science-Campus der Technischen Universität München noch fester verankert sein wird und die in Weihenstephan verorteten Agrar-, Ernährungs- und Gesundheitswissenschaften sowie die Bioinformatik hervorragend ergänzt.


Eine der größten Herausforderungen unserer Zeit

„Frau Prof. Somoza stellt sich mit ihrer Forschung einer der größten Herausforderungen unserer Zeit: Wege zu finden, die wachsende Weltbevölkerung mit nachhaltig produzierten Lebensmitteln gesund zu ernähren“, so Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Das Leibniz-Institut sei hierfür hervorragend gerüstet, nicht zuletzt durch die Unterstützung der bayerischen Landespolitik. Bereits 2018 hatte das bayerische Wirtschaftsministerium knapp 17 Millionen Euro für Investitionen in eine moderne Forschungsinfrastruktur bereitgestellt. Aiwanger sieht das Institut als Innovationsmotor, das eingebettet im Wissenschaftszentrum Weihenstephan entlang der Kette Agrar – Lebensmittel – Mensch mit allen Akteuren intensiv zusammenarbeitet.


Forschung zum Nutzen und Wohl der Gesellschaft
Veronika Somoza bedankt sich für das ihr entgegengebrachte Vertrauen und freut sich auf die Aufgaben, die auf sie warten. „Das Leibniz-Institut verfügt über ein einzigartiges Forschungsprofil. Es kombiniert Methoden der biomolekularen Grundlagenforschung mit modernsten Analysemethoden der Bioinformatik und Hochleistungstechnologien. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist es unser Ziel, eine wissenschaftliche Basis für die ressourcenschonende Produktion von Nahrungsmitteln zu erarbeiten, deren Inhaltsstoff- und Funktionsprofile an den nutritiven und gesundheitlichen Bedürfnissen sowie den sensorischen Vorlieben der Verbraucher ausgerichtet sind. Hierzu arbeitet das Institut regional sehr eng mit der besten Technischen Universität Deutschlands, der Exzellenzuniversität TUM, zusammen und ist überregional sowie international sehr gut vernetzt“, sagt Somoza. Dies seien die allerbesten Voraussetzungen, um auch weiterhin mit einem neuen biomolekularen Systemverständnis innovative Ansätze für die translationale Lebensmittel-, Ernährungs- sowie Gesundheitsforschung zum Nutzen und Wohl der Menschheit zu entwickeln.

 

Zur Person von Prof. Dr. Veronika Somoza

Prof. Somoza (*1965) beschäftigt sich mit der Isolation und Charakterisierung sowie der Bioaktivität und Bioverfügbarkeit von Lebensmittelinhaltsstoffen. Für ihre besonderen Leistungen in der Grundlagenforschung wurde sie 2004 mit dem Hans-Adolf-Krebs-Preis der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ausgezeichnet. 2016 erhielt sie zudem den FEMA Excellence in Flavor Science Award der Flavor and Extract Manufacturers Association (FEMA) of the United States. Die Auszeichnung wird an Personen vergeben, die durch ihre Forschungsarbeit international herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Aromastoffe erbracht haben. Frau Prof. Somoza erhielt diesen Preis für Arbeiten zur Identifizierung physiologischer Wirkungen von Aromastoffen, die über deren Geschmacks- und Geruchseindruck hinausgehen.

Wissenschaftliche Karriere

Die gebürtige Braunschweigerin und Ökotrophologin studierte von 1985 bis 1991 an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Nach Abschluss des Diplomstudiums arbeitete sie als Vertragsassistentin am Institut für Ernährungswissenschaften der Universität Wien in Österreich und wurde dort 1995 promoviert (Dr. rer. nat., mit Auszeichnung - summa cum laude). 1996 übernahm sie eine Assistenzprofessur am Institut für Lebensmittelwissenschaft der Christian-Albrechts-Universität in Kiel. Nach einem Forschungsaufenthalt im Jahr 2001 an der University of South Carolina, Columbia, USA, Department of Biochemistry and Chemistry, habilitierte sich Frau Prof. Somoza 2002 unter Betreuung von Prof. Helmut F. Erbersdobler und erhielt in Kiel die venia legendi für das Fachgebiet „Humane Ernährung und Lebensmittelwissenschaften“. Im Jahr 2003 wechselte sie an die Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie in Garching. Dort erhielt sie die venia docendi für „Lebensmittelwissenschaften“ von der Technischen Universität München, Fakultät für Chemie. Bis 2009 leitete sie an der DFA in Garching die Arbeitsgruppe „Bioactives“ und war bis 2007 gleichzeitig Vizedirektorin des Instituts. Von 2007 bis 2009 führte sie ihre Forschungsarbeiten als Associate Professor (tenured) am Department of Food Science der University of Wisconsin/Madison, USA, fort. Im September 2009 folgte sie einem Ruf der Universität Wien, an der sie von 2009 bis 2011 als Professorin und Vorständin die Forschungsplattform „Molekulare Lebensmittelwissenschaften“ leitete. Seit Januar 2011 bis Oktober 2019 war sie Vorständin des Instituts für Physiologische Chemie der Universität Wien, wobei sie von September 2011 bis 2018 zudem das dort angesiedelte Christian-Doppler-Labor für Bioaktive Aromastoffe leitete.


Presseverantwortlich:
Dr. Gisela Olias
Wissenstransfer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München
Lise-Meitner-Str. 34, 85354 Freising
Tel.: +49 8161 71 2980
E-Mail: g.olias.leibniz-lsb@tum.de
www.leibniz-lsb.de

 

Informationen zum Institut

Das Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München (Leibniz-LSB@TUM) besitzt ein einzigartiges Forschungsprofil. Seine Wissenschaftler kombinieren Methoden der biomolekularen Grundlagenforschung mit Analysemethoden der Bioinformatik und analytischen Hochleistungstechnologien. Ihr Ziel ist es, die komplexen Inhaltsstoffprofile von Rohstoffen bis hin zu den finalen Lebensmittelprodukten zu entschlüsseln und deren Wirkung auf den Menschen aufzuklären. Basierend auf ihrer Forschung entwickelte Produkte sollen dazu beitragen, die Bevölkerung auch in Zukunft nachhaltig und ausreichend mit gesundheitsfördernden, wohlschmeckenden Lebensmitteln zu versorgen. Darüber hinaus sollen die neu gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu dienen, personalisierte Ernährungskonzepte zu entwickeln, die zum Beispiel Menschen mit einer Nahrungsmittelunverträglichkeit helfen, ohne dass die Lebensqualität eingeschränkt und die Gesundheit gefährdet ist.


Das Leibniz-LSB@TUM ist ein Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, die 95 selbständige Forschungseinrichtungen verbindet. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 20.000 Personen, darunter 10.00 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.