Hoher Besuch am “Food Science Day” des Freisinger Leibniz-Instituts

Freising, 05. August 2022 - Am 04. August 2022 freute sich das Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München (LSB) anlässlich seines „Food Science Day“ hochrangige Gäste aus Wissenschaft und Politik begrüßen zu dürfen.

Zu ihnen zählten die neue Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft, Prof. Dr. Martina Brockmeier, der Stiftungsratsvorsitzende MDirig Dr. Manfred Wolter vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie sowie die Freisinger Bürgermeisterin Birgit Mooser-Niefanger. Der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats, Dr. Gerhard Krammer, Forschungsleiter bei der Symrise AG, sowie seine Stellvertreterin Prof. Dr. Elke Richling von der Technischen Universität Kaiserslautern sendeten zudem eine gemeinsame Grußbotschaft per Video. In dieser dankten sie dem LSB-Team für dessen ausgezeichnete Arbeit.

Auch die Direktorin des Instituts, Prof. Dr. Veronika Somoza, bedankte sich in ihrer Begrüßungsrede bei allen Beschäftigten und Förderern für deren großartige Unterstützung und großes Engagement in den letzten Jahren. Seit seiner Neuorientierung im Jahr 2017 habe das Institut das Forschungskonzept der Lebensmittel-Systembiologie sehr erfolgreich verfolgt und habe sich trotz mannigfaltiger Herausforderungen äußerst positiv entwickelt, sagte die Wissenschaftlerin in ihrer Ansprache weiter.

Veronika Somoza hatte das Amt der LSB-Direktorin im November 2019 von Prof. Dr. Thomas F. Hofmann übernommen. Dieser hatte bis zum Antritt seiner Präsidentschaft an der Technischen Universität München von 2017 bis 2019 die wissenschaftlichen Geschicke des Leibniz-Instituts geleitet.

Fortschritt durch Interdisziplinarität

Das Forschungskonzept des Instituts geht heute weit über die Kerndisziplin der klassischen Lebensmittelchemie hinaus. So ist die Lebensmittel-Systembiologie ein fächerübergreifender Forschungsansatz, der es ermöglicht, komplexe Fragestellungen in der Lebensmittelforschung anzugehen. Er verknüpft lebensmittelchemische und molekularbiologische anwendungsorientierte Grundlagenforschung mit In-silico-Biologie. Letztere umfasst die Bereiche Bioinformatik, Statistik & Maschinelles Lernen, Systemtheorie & Mathematische Modellierung sowie den Bereich Molekulare Analysen.

Die Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft gratulierte dem LSB zu seinem erfolgreichen Umgestaltungsprozess der vergangenen Jahre und der positiven Evaluierung. Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit als systemisches Zusammenspiel zu betrachten, sei ein wissenschaftlich-innovativer Ansatz mit dem das LSB in seiner Neuausrichtung punkte, betonte Präsidentin Brockmeier. Gleichzeitig gehe man damit eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit an: die Sicherung einer gesunden, nachhaltig produzierten Ernährung. Die Zusammenarbeit der Forschungssektionen, die Etablierung von Technologie-Ressorts und die Erfolge im Leibniz-Wettbewerb seien Ausdruck der neuen Dynamik am LSB. Die Präsidentin bestärkte das Institut in dieser integrativen und interdisziplinären Entwicklung und wünschte ihm alles Gute für die Fortsetzung dieses Weges.  

Das Institut als Innovationsmotor

Auch Manfred Wolter ist vom großen Potential und der Innovationskraft des Instituts überzeugt. So erklärte der Leiter der Abteilung für Innovation, Forschung, Technologie und Digitalisierung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums in seiner Ansprache: „Das Forschungsfeld der Systembiologie ist in jeder Hinsicht zukunftsweisend.“ Eingebettet in der TUM School of Life Sciences sehen das Bayerische Wirtschaftsministerium, aber auch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft das Institut in seinem Feld als Innovationsmotor, der von großer wissenschaftlicher sowie wirtschaftlicher Bedeutung ist – sowohl regional, bundesweit als auch international.

Als solcher ist das Leibniz-Institut inzwischen hervorragend gerüstet, nicht zuletzt durch die Unterstützung der bayerischen Landespolitik. Bereits 2018 hatte das Wirtschaftsministerium knapp 17 Millionen Euro für Investitionen in eine moderne Forschungsinfrastruktur bereitgestellt. Darüber hinaus ist es dem Institut gelungen, zwei hervorragende junge Nachwuchswissenschaftlerinnen zu gewinnen, deren Forschung im Rahmen des Leibniz-Wettbewerbes 2022 zusätzlich mit knapp 2 Millionen Euro gefördert wird. Nicht zuletzt hat das Institut seit seiner Neuausrichtung seinen Output an wissenschaftlichen Publikationen in Fachzeitschriften mit Begutachtungssystem verdoppeln können.

Das Institut mit seiner geballten Fachkompetenz im Bereich der sensorischen, gesundheitsorientierten Lebensmittelforschung sei auch in den Augen der Stadt Freising ein wichtiger Partner in der Region – und dies nicht nur wegen seiner exzellenten Forschung, sagte Bürgermeisterin Birgit Mooser-Niefanger. So war es aktiv an der Planung und Durchführung des Freisinger Innovationstags Ernährung beteiligt. Das von der Stadt Freising mitgetragene Event der Forschungseinrichtungen am Wissenschaftsstandort Weihenstephan habe die großartige Forschung am Standort durch zahlreiche Vorträge, Gespräche und Mitmachaktionen an den Ausstellungsständen transparent gemacht. Es habe dazu beigetragen, den Dialog mit der Bevölkerung auf Augenhöhe zu fördern und sie für die Wissenschaft zu begeistern. Ein großer Spaß mit Erkenntnisgewinn und vielen Aha-Erlebnissen für Groß und Klein.

Lebensmittel-Systembiologie: Unsere Spitzenforschung für Lebensmittel & Gesundheit

Im Anschluss an die Festreden gaben Veronika Somoza und zwei Sektionsleiter unter dem Motto „Lebensmittel-Systembiologie: Unsere Spitzenforschung für Lebensmittel & Gesundheit“ in Kurzvorträgen Einblick in das innovative Forschungskonzept des Instituts. Im Anschluss daran hatten alle Gäste die Möglichkeit, an einer Institutsführung teilzunehmen und so tief in dessen Forschungswelt einzutauchen. Der Ausklang des Abends erfolgte anschließend bei einem musikalisch begleiteten „Get-Together“ gemeinsam mit den Beschäftigten des LSB.

Hintergrundinformationen:

Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München positiv evaluiert
https://www.leibniz-lsb.de/presse-oeffentlichkeit/pressemitteilungen/pm-20220714-pressemitteilung-evaluierungsergebnis/

Leibniz-Gemeinschaft fördert Geruchs- und Geschmacksforschung mit fast zwei Million Euro
https://www.leibniz-lsb.de/presse-oeffentlichkeit/pressemitteilungen/pm-20211125-b-pressemitteilung-fast-2-millionen-euro/

Pressekontakt:

Dr. Gisela Olias
Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie
an der Technischen Universität München (LSB)
Wissenstransfer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 8161 71-2980
E-Mail: g.olias.leibniz-lsb(at)tum.de
www.leibniz-lsb.de

Informationen zum Institut:

Das Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München (LSB) besitzt ein einzigartiges Forschungsprofil an der Schnittstelle zwischen Lebensmittelchemie & Biologie, Chemosensoren & Technologie sowie Bioinformatik & Maschinelles Lernen. Weit über die bisherige Kerndisziplin der klassischen Lebensmittelchemie hinausgewachsen, leitet das Institut die Entwicklung einer Systembiologie der Lebensmittel ein. Sein Ziel ist es, neue Ansätze für die nachhaltige Produktion ausreichender Mengen an Lebensmitteln zu entwickeln, deren Inhaltsstoff- und Funktionsprofile an den gesundheitlichen und nutritiven Bedürfnissen, aber auch den Präferenzen der Verbraucherinnen und Verbraucher ausgerichtet sind. Hierzu erforscht es die komplexen Netzwerke sensorisch relevanter Lebensmittelinhaltsstoffe entlang der gesamten Wertschöpfungskette mit dem Fokus, deren physiologische Wirkungen systemisch verständlich und langfristig vorhersagbar zu machen.

Das Leibniz-Institut ist ein Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, die 97 selbständige Forschungseinrichtungen verbindet. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 20.000 Personen, darunter 10.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.

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