LSB und IVW: Leibniz-Institute aus Bayern und Rheinland-Pfalz treten Leibniz Gesundheitstechnologien bei

Eine gemeinsame Pressemitteilung des Leibniz-Forschungsverbundes „Gesundheitstechnologien“, des LSB und IVW

Jena/Freising, 09. September 2024 - Der Forschungsverbund „Leibniz Gesundheitstechnologien“ (LGT) begrüßt zwei Leibniz-Institute als neue Partner im Forschungsverbund. Mit dem Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München (LSB) und dem Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe (IVW) verstärkt der Forschungs­verbund insbesondere seine Bereiche „Biomarker“ und „Bioaktive Materialien“ durch Kompetenzen in Metabolit-Analytik und Bio­informatik als auch in der Implantologie.

Leibniz Gesundheitstechnologien hat mit dem LSB in Freising bei München und dem IVW in Kaiserslautern zwei neue Partner in den interdisziplinären Forschungsverbund der Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen. Der Verbund vereint das Fachwissen von nun 18 Leibniz-Instituten sowie drei Leibniz-Ausgründungen und ordnet die Zusammenarbeit in fünf Kompe­tenz­­felder: Bildgebende Methoden, Biomarker, Point-of-Care-Techno­logien, Plasma­medizin und Bioaktive Materialien. Ziel ist es, die gesamte Innovationskette von der Grundlagen­forschung über die Entwicklung bis hin zur Marktreife abzu­decken und so die medizinische Versorgung und Lebensqualität nach­haltig zu verbessern.

„Die Aufnahme des LSB und IVW erweitert unser Technologie-Portfolio erheblich und eröffnet neue medizinische Anwendungsgebiete für den Forschungsverbund. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und sind überzeugt, dass diese beiden Leibniz-Institute wertvolle Beiträge zur Weiterentwicklung der Gesundheitstechnologien in Richtung Anwendung leisten werden“, erklärt Prof. Dr. Jürgen Popp, Sprecher des Leibniz-Forschungs­verbunds Gesundheitstechnologien.

LSB: Interdisziplinäre Expertise von Biochemie bis Bioinformatik

Das LSB ist ein interdisziplinäres Life-Science-Institut, das sich auf die Forschungsbereiche Lebensmittelchemie & Biologie, Chemosensoren & Technologie sowie Bioinformatik & Maschinelles Lernen fokussiert. Mit dieser breiten Expertise bringt sich das Institut maßgeblichen in das LGT-Kompetenzfeld „Biomarker“ ein, wo es insbesondere die Identifizierung und Charakterisierung von Stoffwechselprodukten (sogenannte Metaboliten) vorantreibt. Diese Metaboliten-Analyse ist insbesondere bei der Diagnostik und Prävention von Krankheiten von hoher Relevanz und spielt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung personalisierter Therapien. Mit LGT-Partnern wie dem Forschungszentrum Borstel kooperiert das LSB bereits im gemeinsamen Projekt „BioSAP“, in dem Methoden zur Vorhersage der Wirksamkeit von Biologika-Therapien bei Asthma erforscht werden.

IVW-Verbundstoffe für den Einsatz in innovativen Medizinprodukten

Das IVW ist spezialisiert auf die Erforschung und Entwicklung von Hochleistungs­verbundwerkstoffen, die unter anderem in der Medizintechnik Anwendung finden. Das Institut wird sich somit vor allem im Kompetenzfeld „Bioaktive Materialien“ von Leibniz Gesundheits­technologien einbringen. Die am IVW erforschten multifunktionalen Verbundwerkstoffe werden insbesondere für die Entwicklung neuer medizinischer Implantate und Geräte eingesetzt, die eine bessere Biokompatibilität und Funktionalität bieten. Im Leibniz-Forschungsverbund wird das IVW eng mit anderen Leibniz-Materialforschungsinstituten aus Aachen, Dresden, Leipzig und Saarbrücken zusammenarbeiten, aber auch kompetenzfeldübergreifend mit LGT-Forschern in den Bereichen „Bildgebende Methoden“ oder „Point-of-Care-Technologien“ kooperieren.

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Leibniz Gesundheitstechnologien ist ein Forschungsverbund der Leibniz-Gemeinschaft. In diesem Verbund arbeiten 18 Leibniz-Institute gemeinsam mit Industriepartnern an konkreten Technologie-Lösungen für drängende medizinische Fragestellungen. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, die medizinische Versorgung von Patienten zu verbessern. Durch einen interdisziplinären Ansatz sollen Prävention, Diagnostik und Therapie zusammenwachsen und so die Lebensqualität erhöhen.

Der Leibniz-Forschungsverbund vereint Kompetenzen aus verschiedensten Wissenschaftsbereichen: Angefangen bei Photonik und Medizin über Mikroelektronik und Materialforschung bis hin zur Wirtschaftsforschung und angewandten Mathematik. So entstehen Gesundheitstechnologien, die mit Industrie, Kliniken, Versicherungen und Politik entlang einer lückenlosen Innovationskette zur Marktreife geführt werden. Parallel dazu erforscht Leibniz Gesundheitstechnologien die sozialen und ökonomischen Folgen der neuen medizinischen Technologien, um deren Nutzen für den Anwender zu optimieren und eine breite gesellschaftliche Akzeptanz für neue Technologien zu schaffen.

Informationen zum LSB:

Das Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München besitzt ein einzigartiges Forschungsprofil an der Schnittstelle zwischen Lebensmittelchemie & Biologie, Chemosensoren & Technologie sowie Bioinformatik & Maschinellem Lernen. Weit über die bisherige Kerndisziplin der klassischen Lebensmittelchemie hinausgewachsen, leitet das Institut die Entwicklung einer Systembiologie der Lebensmittel ein. Sein Ziel ist es, neue Ansätze für die nachhaltige Produktion ausreichender Mengen an Lebensmitteln zu entwickeln, deren Inhaltsstoff- und Funktionsprofile an den gesundheitlichen und nutritiven Bedürfnissen, aber auch den Präferenzen der Verbraucherinnen und Verbraucher ausgerichtet sind. Hierzu erforscht es die komplexen Netzwerke sensorisch relevanter Lebensmittelinhaltsstoffe entlang der gesamten Wertschöpfungskette mit dem Fokus, deren physiologische Wirkungen systemisch verständlich und langfristig vorhersagbar zu machen.

Das Leibniz-Institut ist ein Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft (https://www.leibniz-gemeinschaft.de/), die 96 selbständige Forschungseinrichtungen verbindet. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit.

Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Die Leibniz-Institute unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 21.300 Personen, darunter 12.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Das Finanzvolumen liegt bei 2,2 Milliarden Euro.

Pressekontakt

Christian Döring
Wissenschaftskommunikation
Leibniz Gesundheitstechnologien – Ein Forschungsverbund der Leibniz-Gemeinschaft

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07745 Jena
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Wissenstransfer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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